Der rote Faden

... heißt eine Geschichte der französischen Autorin Anne-Gaëlle Balpe. Es geht darin um einen Wichtel, der einen roten Wollfaden gefunden hat, der ihm vom Wind plötzlich aus der Hand gerissen und hoch hinauf in das Nest eines Vogels getragen wird. Dieser bedankt sich bei dem Wichtel für das perfekte Nestbaumaterial und schenkt ihm dafür zwei Federn.

Der Wichtel freut sich, dass der rote Faden für den Vogel nützlich ist, und geht weiter seines Weges.


Er trifft eine Ameise, die ein Boot braucht, um über den See nach Hause zu gelangen.
Kurzerhand bastelt der Wichtel aus den zwei Federn ein Segelboot für die Ameise, die ihm zum Dank drei Samenkörner schenkt.
Die Samenkörner überlässt der Wichtel einem hungrigen Igel, der ihm dafür etwas gibt, das gerade von einem Baum heruntergefallen ist und sich in seinen Stacheln verfangen hat: einen roten Faden!
Der Igel entschuldigt sich, dass er nur so wenig zum Tausch anbieten könne, doch der Wichtel sagt weise: „Es ist viel mehr, als du glaubst …“


Schließlich stellt sich der Wichtel lächelnd in den Wind und lässt den roten Faden wieder fliegen, auf dass die Geschichte von Neuem beginne.


Was mit einem unscheinbaren Faden beginnt, endet in einem Geflecht des Gebens und Nehmens, von dem alle Beteiligten etwas haben. Wie bei der „Nahtstelle“.